Samstag, 19. Mai 2012

Ein Besuch bei Berlins ältestem Baum



Tegeler See
Tegel. MSP Im Jahr 2009 hat sie angeblich ihren 900. Geburtstag gefeiert – die Dicke Marie, Berlins ältester Baum. Die Eiche, die ihrem Namen laut Erzählungen den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt zu verdanken hat, steht im Tegeler Forst, unweit des Ufers des großen Malchsee. Die Humboldts haben ihre Kindheit im nahe gelegen Schloss Tegel verbracht und haben die Eiche nach ihrer geliebten Köchin Marie benannt. Auch Johann Wolfgang von Goethe war schon hier und hat sich in Maries Schatten Gruselgeschichten aus Tegel angehört. Eine beeindruckende Vorstellung und durchaus nachvollziehbar. Auch heute sieht die Stelle rund um Marie aus wie ein Platz für okkulte Treffen. Wäre da nicht direkt neben an das Café Waldhütte…
Die dicke Marie
In jedem Fall ist die Dicke Marie ein Highlight auf einem Spaziergang durch den Tegeler Forst, den man unbedingt machen sollte, wenn man mal raus muss aus der Großstadt und nichts weiter hören will als das Konzert der Vögel und ab und zu ein paar menschliche Stimmen. Der Spaziergang beginnt am U-Bahnhof Alt-Tegel, die Endhaltestelle der lilafarbenen Linie U 6. Vom U-Bahnhof aus geht man ein langes Stück über die Straße Alt-Tegel, vorbei an unzähligen Cafes, Pubs und Restaurant zur Greenwichpromenade. Dort angekommen genießt man erst einmal den Blick aufs Wasser, den Tegeler See, und auf die Ausflugsschiffe, die hier eine Anlegestelle haben. Ein paar Meter weiter rechts kann man sich Tretboote ausleihen. Oder man geht weiter, über die Brücke, immer entlang des Ufers, bis ein Holzschild den Weg zur Dicken Marie weist. Von dort aus führt der Weg am Cafe Waldhütte vorbei auf einen Parkplatz. Hier sieht man eine große Wanderkarte auf der verschiedene Wanderwege durch den Wald oder zum Schloss Tegel eingezeichnet sind.

Der längste Baum Berlins
Aber da man gerade schon Berlins ältesten Baum gesehen hat, sollte man nun auch den Weg wählen, der an Berlins höchsten Baum, einer Lärche, vorbeiführt. Dieser Rundgang ist ungefähr 7 km lang. Für welchen Pfad man sich auch entscheidet, es ist ratsam, eine Karte dabei zu haben oder sich zumindest an den Himmelsrichtungen orientieren zu können. Es gibt nämlich viele Abzweigungen, die auch sehr einladend ausschauen und so kann man länger unterwegs sein, als einem vielleicht lieb ist. Da der Tegeler Forst sehr weitläufig ist, kann man hier tatsächlich noch Ruhe und Natur erleben ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Sollten frühzeitig Ermüdungserscheinungen auftreten und es ist abzusehen, dass der Rundweg nicht zu Ende gewandert werden kann, so kann man auf der Straße Konradshöhe, die die Wanderwege das ein oder andere mal kreuzt, den Bus zurück zum U-Bahnhof Alt-Tegel nehmen.


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