Im Innern des Palazzo Ducale |
in regenverhangenen
Häuserschluchten
einer unbestimmten Sehnsucht
entgegen floh?
Weg von der widerlichen Realität
des Regenschirmmeeres hinein
in die Elegie der Wege ins Nichts;
doch schaute ich zu
meinen Füßen
und erkannte unter
mir die Fluten,
in deren Vergessen
ich versank.
Ich habe bis jetzt keine andere Stadt kennengelernt, in der
Verlaufen das Ziel ist. Piazza San Marco ist schrecklich schön. Seufzerbrücke
und Ponte Rialto sind pittoresk. Wie viel schöner ist der menschenleere
Markusplatz bei Hochwasser und die vielen kleinen Brücken versteckt zwischen
halbverfallenen Häusern? Prunk, Pracht und Protz der früheren Handelsmacht
verstummen angesichts der Besuchermassen. Ein paar Schritte weiter, versteckt
hinter dunklen Winkeln, ein paar verborgenen Brücken und gewundenen Gassen,
wispern dir algengrüne Planken und halbmaroder Häuserputz von der Lust und
Freude vergangener Zeiten.
Die Zeugnisse handwerklicher Ergebenheit höchster Ästhetik
verzaubern den Bewunderer. Gestein in beige, ecru, umbra, terracotta und ocker lassen in
feinsten Mosaiken ein brillantes Farbspiel erstrahlen, während darüber die
Farben des Regenbogens in filigraner Glaskunst flirren. Das schmale Wasser
zwischen den Häusern dümpelt träge jadegrün, während sich der Canale Grande je
nach Form himmelblau oder stahlgrau behauptet.
Im Acqua alta putzt und erfrischt sich die alte Kurtisane.
Fast glaubt man beim nächsten Sonnenschein den Abglanz früherer Feste zu
erblicken, doch es ist nur die Sonne, reflektiert in den vielen Pfützen.
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