Berlin Mitte.Skurrile Details des Alltags beleben die urbane Monotonie, fotografisch gebannt
auf Kissen. Freitagabend eröffnete Hein Spellmann seine Ausstellung „Außenhaut“
in der Galerie Rasche Ripken. Dabei zeigt der Künstler Detailausschnitte von
Hausfassaden auf Polsterungen. Was ein bisschen dada klingt, irritiert auch
durchaus den Betrachter in Realität.
Während Neugier und Voyeurismus den
Betrachter dazu ermuntern durch die Fenster Zeugnisse menschlichen Lebens zu
erkunden, prallt sein Blick gegen die Außenfassade. Garniert wird dieser
Gegensatz mit Elementen, die direkt aus dem Alltag ausbrechen, wie die
Kennzeichnung einer Blutspendestation via Jalousien oder Bierwerbung als
Wandputz.
Hein Spellmann "Ministerium" |
Außenhaut- bezieht der Künstler nicht nur auf Fassaden; das
Medium seiner Werke, Kissenpolster greift dieses Thema wieder auf und holt das
Bild als ursprünglich zweidimensionale Fassade in den Raum hinein. Dabei bilden
die steinerne Fassade und das knautschige Medium in Kaugummidrageeoptik einen zusätzlichen, spannenden Kontrast.
Diese buchstäblich vergrößerten Kunstpillen ermöglichen dem
Betrachter eine interessante Wahrnehmung von Stadt und Architektur, entfremden
und bieten trotzdem den einen oder anderen kleinen Link im Detail als Chance zur
Wiedererkennung.
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