Samstag, 5. April 2014

Außenhaut - Urban Dragees



 Berlin Mitte.Skurrile Details des Alltags beleben die urbane Monotonie, fotografisch gebannt auf Kissen. Freitagabend eröffnete Hein Spellmann seine Ausstellung „Außenhaut“ in der Galerie Rasche Ripken. Dabei zeigt der Künstler Detailausschnitte von Hausfassaden auf Polsterungen. Was ein bisschen dada klingt, irritiert auch durchaus den Betrachter in Realität.

Während Neugier und Voyeurismus den Betrachter dazu ermuntern durch die Fenster Zeugnisse menschlichen Lebens zu erkunden, prallt sein Blick gegen die Außenfassade. Garniert wird dieser Gegensatz mit Elementen, die direkt aus dem Alltag ausbrechen, wie die Kennzeichnung einer Blutspendestation via Jalousien oder Bierwerbung als Wandputz. 

Hein Spellmann "Ministerium"
Außenhaut- bezieht der Künstler nicht nur auf Fassaden; das Medium seiner Werke, Kissenpolster greift dieses Thema wieder auf und holt das Bild als ursprünglich zweidimensionale Fassade in den Raum hinein. Dabei bilden die steinerne Fassade und das knautschige Medium in Kaugummidrageeoptik  einen zusätzlichen, spannenden Kontrast. 

Diese buchstäblich vergrößerten Kunstpillen ermöglichen dem Betrachter eine interessante Wahrnehmung von Stadt und Architektur, entfremden und bieten trotzdem den einen oder anderen kleinen Link im Detail als Chance zur Wiedererkennung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen